Mit den BRK-Sanitätern hinter den Kulissen des Deutschland Cups
Während viele Fans erst kurz vor dem Spiel im Stadion ankommen, sind die Sanitäter der BRK Bereitschaften schon seit vielen Stunden im Einsatz, gewährleisten medizinische Sicherheit und stehen bereit.
Die Spannung in der Fanatec Arena steigt, als die deutsche Herrennationalmannschaft sich auf das erste Spiel des Deutschland Cups vorbereitet. Während viele Fans erst kurz vor dem Spiel im Stadion ankommen, sind die Sanitäter der BRK Bereitschaften schon seit vielen Stunden im Einsatz, gewährleisten medizinische Sicherheit und stehen bereit, sollte es zu unvorhergesehenen Ereignissen kommen.
„Dienstbeginn war für mich heute um 8 Uhr“, sagt Andreas Bachhuber, Einsatzleiter des BRK am heutigen Tag. Die Anforderungen an den Sanitätsdienst während des Eishockeyturniers sind hoch. Es muss ausreichend Personal vorhanden sein, um im Ernstfall sofort eingreifen zu können. "Es muss auch immer so viel Personal da sein, dass, sollte ein Spieler in der Kabine behandelt werden, auch an der Eisfläche noch ein Sanitäter steht", erklärt er.
Der BRK-Sanitätsdienst, bestehend aus bis zu zehn hochqualifizierten Einsatzkräften und mehreren Fahrzeugen, steht im Hintergrund bereit. "Alle Helfer verfügen über hohes Fachwissen und können so jederzeit qualifizierte Erste-Hilfe-Maßnahmen einleiten und eine Vielzahl an Verletzungen versorgen", betont Jürgen Utersky, der stellvertretende Einsatzleiter.
Der Deutschland Cup ist der Höhepunkt der Saison 2023/24. Erstmals werden Frauen- und Herren-Nationalteams parallel in einem Stadion ihre Turniere austragen. Zwei Wettbewerbe mit acht Mannschaften. Dafür ist das Team des BRK schon seit Montag im Einsatz. Die Sanitäter sind bei den Nationalmannschaften auch für die medizinische Versorgung während der Trainings verantwortlich.
Die Kommunikation mit den ausländischen Teamärzten ist gut. Wenn es einen Notfall gibt, spricht man sich mit Händen und Füßen ab – alle Sanitäter sind gut ausgebildet, alle Handgriffe tausendmal geübt.
Während des Turniers fanden bis zu drei Spiele an einem Tag statt. Die ehrenamtlichen Sanitäter sind an solchen Tagen bis zu 12 Stunden vor Ort. Der Sanitätsdienst beim BRK ist ein Ehrenamt, viele Mitglieder sind berufstätig und nehmen sich Urlaub, um bei diesem Großereignis uneingeschränkt einsatzbereit sein zu können.
"Die Vorbereitungen sind umfangreich. Team einteilen, Organisation und Absprache mit Polizei, Stadt und Ordnungsamt, Materialbeschaffung", erklärt Utersky. Der stellvertretende Einsatzleiter ist ein alter Hase beim BRK und hat viel Erfahrung bei der Planung: "Das geht mir schnell von der Hand. Ich bin gut ausgebildet und habe Übung“, betont er. Trotzdem muss er für die Vorbereitungen gut 20 Stunden Zeit investieren.
Seit mehreren Jahrzehnten betreut der BRK Kreisverband Landshut die Eishockeyspiele. Innerhalb der BRK-Bereitschaften hat sich so eine eigene Eishockeygruppe gegründet, die hauptsächlich in der Fanatac Arena vor Ort ist. Das Kernteam besteht aus der Bereitschaft aus Buch am Erlbach, bei Bedarf werden sie von weiteren Bereitschaften unterstützt. Für viele ist diese Gruppe zu einer zweiten Familie geworden. "Einige von uns haben selbst Eishockey gespielt. Da liegt es nahe das Hobby mit dem Ehrenamt zu verbinden", sagt Bachhuber. Innerhalb der Gruppe übernimmt jeder feste Aufgaben, angefangen beim Check der medizinischen Materialien bis hin zur regelmäßigen Wartung der Funkgeräte, die während der Spiele für die Kommunikation unverzichtbar sind.
„Wir verteilen uns strategisch im Stadion“, so Bachhuber. Damit jeder weiß wo er zu stehen hat, hängt im Mannschaftsraum ein Taktikplan mit der Platzansicht des Stadions. Wie die Trainer der Eishockey-Teams legen auch die Sanitäter vor jedem Spiel ihre Aufstellung fest. Der Arzt steht zum Beispiel oft hinter der Spielerbank, weil er hier am meisten gebraucht wird. Bei Spitzenspielen kümmert sich das BRK Team um bis zu 5.000 Zuschauer plus die Eishockeymannschaften.
"Die Bandbreite an Verletzungen ist groß: Knie-, Kopf und Schulterverletzungen", erklärt Bachhuber. Die Sanitäter haben bereits eine verletzte Arterie eines Schiedsrichters durch eine Schlittschuhkufe erfolgreich versorgt. "Wenn ein Spieler ernsthaft verletzt ist, muss er erstversorgt und für den Transport ins Krankenhaus vorbereitet werden. Wichtig ist dabei auch, dass man den Spieler schnell seiner Protektoren entledigt. Auch das muss geübt werden, wo man anpacken muss", so Bachhuber.
Die BRK-Sanitäter sind nicht nur während des Deutschland Cups im Einsatz. Die gesamte Eishockeysaison über betreuen sie die Spieler in der Fanatec Arena, einschließlich der Jugendmannschaften an den Wochenenden. Unterstützt werden sie bei diesen Spielen oft von der Bereitschaftsjugend. Der Sanitäternachwuchs steht somit schon in den Startlöchern.